Work-Life-Balance – ein heute allgegenwärtiger Begriff und eine erstrebenswerte Lebensform, die leider nur von wenigen erreicht wird.

Jahrzehntelanger Raubbau an der eigenen Gesundheit hat mich zum Umdenken bewogen. Ich musste umdenken.

Hier schreibe ich über die Möglichkeiten, die es dazu gibt.

Was uns nicht gesagt wurde – wenn lange Arbeitszeiten, Überstunden und Sonderschichten unseren Geldbeutel füllen, dass dies auch zu einer Überforderung von Körper, Geist und Seele führt.

Wir sind nicht dafür geschaffen, ständig an der Leistungsgrenze zu arbeiten.

Die Folgen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Desinteresse, man fühlt sich traurig, ist reizbar und zieht sich aus dem sozialen Umfeld zurück.

Eben, weil dich die Arbeit an deine Leistungsgrenze bringt und du die Kraft für nichts anderes mehr aufbringen kannst.

Die Folgen sind unweigerlich Verschleißerscheinungen.

Die unterschiedlichsten psychischen Veränderungen oder Ausfälle machen sich bemerkbar. Da hilft auch kein verlängertes Wochenende in einem luxuriösen Spa oder ein Kurzurlaub von 8 bis 10 Tagen.

Von Krankheiten will ich gar nicht reden. Körperliche Veränderungen, Verschleiß eben – und dann ist es meist schon zu spät.

Man merkt es meistens erst, wenn man in dieser Spirale gefangen ist und ohne Hilfe nicht mehr herauskommt.

Ein körperliches Signal, hier die Reißleine zu ziehen, ist dann der allseits bekannte Burnout, der in vielen Facetten daherkommt und dem in unserer leistungsorientierten Gesellschaft immer mehr Menschen zum Opfer fallen.

Opfer, die ihr Glück und ihre Gesundheit als Rädchen im großen Getriebe gegen Geld eingetauscht haben. Geld, das sie in der Gegenwart nicht ausgeben können und das sie sich für später aufheben wollen, wenn das Privatleben kommt.

Aber was nützt all das Geld, das ohnehin nicht reicht, wenn du ein Leben führst, das von Krankheit gezeichnet ist. Wenn es dich nicht schon vorher mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall erwischt hat – beides mögliche Spätfolgen eines Burnouts.

Der einzige Ausweg scheint zu sein – weniger arbeiten.

Die derzeitige Faustformel 8/5, also 8 Stunden, 5 Tage, ist soweit in Ordnung, wenn es dann noch eine Arbeit ist, die dich erfüllt – das Optimum. Man muss nur einmal „die Arbeit“ finden und dann den Chef, der mitmacht. Die Regel ist doch, dass man heute, wenn man nicht wenigstens Überstunden macht, überhaupt keine Anerkennung mehr bekommt.

Es gibt Wege, die Zeit, die du bei und mit deiner Haupteinnahmequelle verbringst, zu reduzieren, mehr Zeit für dich selbst zu gewinnen und dabei auf einem zweiten Gleis eine Nebenstrecke zu eröffnen, die früher oder später die Möglichkeit bieten kann, mit einer selbst bestimmten Arbeitsweise und einem selbst bestimmten Arbeitsaufwand eine Einkommensquelle zu erschließen, die für ein glückliches und ausgeglichenes Leben ausreicht.

Der einzige Wermutstropfen ist, wie schon geschrieben, der zusätzliche Arbeitsaufwand, der uns wieder in diese Spirale zurückwirft.

Ein anderer Weg wäre: – SPAREN … Aber das ist ein anderes Thema.

Bis vor kurzem war es meine Leidenschaft, den Menschen zu zeigen, wie diese Nebenbahn gebaut, eröffnet und in Betrieb gehalten wird. Wie sie früher oder später in ihrem eigenen Tempo die Umstellung meistern.

Vor Jahren hatte ich niemanden, der mir diese Zeilen zu lesen gab. Niemand, der darauf hingewiesen hätte, dass ein „WEITER-HÖHER-SCHNELLER“ einen so auf den Boden der Tatsachen zurückholt, krank macht und die eigene Leistungsfähigkeit dauerhaft so einschränkt, dass an einen normalen 8/5-Tag nicht mehr zu denken ist.

Pass auf Dich auf – pass auf Deine Gesundheit auf – DU HAST NUR DIE EINE!

Titel-Foto: Thomas Dick